Minimalismus: Durch Reduktion zu einem einfacheren und besseren Leben
Minimalismus ist eine Lebensweise, die uns durch bewusste Reduktion mehr zu einem selbstbestimmten und erfüllten Leben bringt.

Deine To-do-Liste wird immer länger. Im Hinterkopf hast du unzählige Gedanken, was du noch alles erledigen musst. Ständig hast du das Gefühl, von Verpflichtungen und Erwartungen belastet zu werden.
Gleichzeitig sehnst du dich danach, endlich mal wirklich abzuschalten. Endlich mal nichts tun zu müssen. Endlich nur das zu tun, worauf du Lust hast.
Du sehnst dich nach einem einfachen Leben.
Erkennst du dich wieder?
Dann wird es Zeit, dein Leben grundlegend zu verändern. Nicht weil du es musst, sondern weil du so nicht weitermachen willst.
In einer Welt, in der sich immer mehr Menschen überfordert und abgehängt fühlen, ist Minimalismus die logische Lösung.
Was ist Minimalismus?
Minimalismus ist ein Lebensstil.
Ziel ist es, ein einfaches, selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen.
Durch Konsumverzicht können wir uns vor unnötigen Verpflichtungen, Alltagszwängen, Ablenkungen schützen.
Wenn wir Personen über Minimalismus sprechen hören, könnten wir schnell den Eindruck erhalten, dass es hauptsächlich darum geht, weniger Gegenstände zu besitzen.
Schließlich sieht sich der Minimalismus – mit seinen verschiedenen Ausprägungen – als Alternative zur konsumorientierten Überflussgesellschaft.
Doch Minimalismus ist so viel mehr als einfach nur Konsumverzicht.
Vor allem geht es, um eine veränderte Einstellung und Verhaltensweise: Die Reduktion auf Wesentliche.
Es geht im Prinzip darum, alles, was einem an einem einfachen, selbstbestimmten und erfüllten Leben hindert, aus dem eigenen Leben zu verbannen.
Lass uns einige Bereiche von Minimalismus näher beleuchten.
Ignoranz gegenüber Informationen
Täglich werden wir regelrecht mit Informationen überschüttet. Durch unser Smartphone steht uns die Welt jederzeit offen. Und wir der Welt.
Ständig bekommen wir neue Benachrichtigungen. Erhalten Einblicke ins Leben von anderen Menschen. Erfahren, was wir schon wieder verpasst haben.
Es ist kein Wunder, dass wir nicht richtig abschalten können.
Fortlaufend haben wir unzählige Dinge im Kopf. Oft ist uns dieser Zustand nicht bewusst. So sehr ist er schon zur Normalität geworden.
Die Lösung ist, eine radikale Ignoranz gegenüber unwichtigen Informationen zu entwickeln.
Das heißt nicht, dass du alle Probleme dieser Welt ausblenden sollst. Ganz und gar nicht. Themen wie soziale Ungerechtigkeit, Armut, Umweltverschmutzung und Kriege gehen uns alle etwas an.
Es geht darum, aus dem passiven Modus herauszukommen und aktiv zu werden.
Hör auf, dich mit unwichtigen Themen zu beschäftigen oder überall ein Problem zu sehen. Stattdessen fokussierst du dich darauf, was für dich wichtig ist und dir bei der Erreichung eines erfüllten Lebens weiterhilft.
Reduziere deine Konsumgüter
Wir haben so viele Dinge, die wir gar nicht brauchen. In unseren Schränken stapeln sich Sachen, die wir nie benutzen. Und trotzdem kaufen wir noch mehr.
Selbst wenn wir genügend Platz dafür haben, belasten sie einen trotzdem irgendwie. Je mehr du besitzt, desto größer wird der Ballast.
Wie viel ist zu viel?
Es geht viel weniger darum, nur eine genaue Anzahl von Gegenständen zu besitzen. Sondern darum, den eigenen Besitz auf die nötigen Dinge zu begrenzen. Es geht um die Dinge, die du nicht brauchst.
Wenn du zum Beispiel viel Sport betreibst, brauchst du mehr Sportklamotten und kommst wahrscheinlich nicht mit einem einzigen Paar Sportschuhen aus.
Ist deine eine große Leidenschaft Modelleisenbahnbau? Dann hast du wahrscheinlich jede Menge Zeugs wie Schienen, Züge, kleine Bäume usw. dafür. Auch das ist in Ordnung, solange es dein Leben unterm Schnitt besser macht.
Mir geht es nicht darum, alles im eigenen Leben darauf zu bewerten, ob es irgendwie hilfreich ist. Aber wenn du deinen ganzen Besitz einmal durchgehst, wirst du sicherlich überrascht sein, was du alles besitzt.
Im Kleiderschrank hängt vielleicht sogar noch etwas mit einem Etikett. Es gibt diese eine Kiste mit dem ganzen Krimskrams.
Wenn du es schaffst, dich von all dem zu lösen. Du nicht mehr den Zwang hast, immer Neues und Besseres zu besitzen. Wirst du ein unglaublich befreiendes Gefühl spüren.
So beginnst du mit Minimalismus
Fragt dich, was für dir wirklich wichtig ist. Was bereichert dein Leben und was gibt dir nur ein schlechtes Gefühl und verursacht Stress?
Reduziere deinen Input
Reduziere Stück für Stück alles aus deinem Leben, bei dem du nur passiv konsumierst und keinen Mehrwert erhältst. Limitiere Fernsehen auf ein Minimum oder entferne es ganz aus deinem Leben.
Wie wäre es damit, am frühen Morgen gar nichts zu konsumieren? Kein Social Media. Keine E-Mails. Keine Nachrichten.
Konzentriere dich stattdessen lieber auf dich und deine Umgebung. Genieße deinen Kaffee oder Tee mit vollem Bewusstsein. Entwickle ein Morgenritual. Meditiere. Schreibe ein Journal. Unterhalte dich mit deinem Lebenspartner. Du wirst überrascht sein, wie anders der Rest des Tages verläuft.
Du hast mehr Dinge, als du brauchst
Fang an, auszusortieren, wegzuschmeißen, zu verschenken, zu spenden und zu verkaufen.
Bei vielen Sachen denkst du bestimmt, dass du sie irgendwann sicherlich gebrauchen könntest. Überlege dir, wann du sie das letzte Mal benutzt hast. Das „Irgendwann“ wird wahrscheinlich nie kommen.
Falls du dich nicht sofort von allen Dingen lösen kannst, versuche es hiermit: Nimm dir eine Kiste – oder wie viele du auch immer brauchst – und verstaue darin alle Dinge, die du wahrscheinlich nicht brauchst.
Immer wenn du etwas aus der Kiste benötigst, nimmst du es und sortierst es anschließend in deinen Schrank ein. Alles, was sich nach einem Jahr noch in der Kiste befindet, kommt weg.
So kannst du weitermachen
Wenn du ernsthaft vom Minimalismus profitieren möchtest, bleibt es nicht bei dem Verzicht von Informationen und deinen Konsumgütern. Alle Bereiche deines Lebens sind davon betroffen. Deine Arbeit. Deine Umgebung. Deine Mitmenschen.
Das mag für viele jetzt sehr hart klingen. Doch wir sollten uns darüber Gedanken machen, ob wir Zeit mit Menschen verbringen wollen, die uns nur Zeit und Energie rauben.
Letztendlich entscheidest du über dein Leben. Es ist kein Wettbewerb, mit möglichst wenig Dingen auszukommen. Es geht nicht darum, dich selbst irgendwelchen Zwängen aufzuerlegen.
Sieh den Minimalismus als einen Weg zu einem simplen, selbstbestimmten und erfülltem Leben. Es liegt an dir, deine eigene Interpretation des Weges zu finden.